Freitag, 17. August 2012

Gerd Köster liest Gott bewahre von John Niven

Gott ist mal kurz in Urlaub und als er zurückkommt trifft ihn fast der Schlag, was diese Deppen auf der Erde alles in den letzten Jahrhunderten so angerichtet haben. Ihm bleibt nichts anderes übrig, Jesus muss noch mal zurück. 
Hier kriegt jeder sein Fett weg, zurecht, wie ich finde. Aber es zeigt auch, dass der Mensch mit seinen beschränkten Kapazitäten kaum in der Lage ist sich ein Bild von Gott zu machen.

Ein vergnüglicher Hörgenuß (ich fahre jetzt immer mit 100km/h auf der rechten Spur zur Arbeit), was auch Gerd Köster zu verdanken ist, der offensichtlich selbst viel Spaß an diesem Buch hat. Er liest auch die nächsten Beiden auf Deutsch erschienenen Bücher ein, ich werde darauf warten. 
Hier noch ein nettes Interview mit dem Autor: Interwiew mit John Niven.

Noch eine Anmerkung im Nachklapp: Ich hätte das Buch erstmal zu Ende hören sollen, es ist geht nicht nur vergnüglich zu Ende. Und hat mich auch nachdenklich zurückgelassen. Das, was ein gutes Buch eben tun soll.

Der Tod kommt in schwarz-lila von Ulrich Hefner

Ein Ritualmörder treibt im Wattenmeer sein Unwesen und es dauert seine Zeit, bis Kommissar Trevisan und sein Team die Gemeinsamkeit zwischen den Ermordeten herausfinden. Das ist gute Hausmannskost, nicht weniger, aber auch nicht mehr. 

Letzten Samstag habe ich einen schönen Ausflug in die Bücherei gemacht und mir ein Säckchen voll Bücher mitgenommen. Jetzt lese ich mal wieder was Interessanteres, ich schwöre.

Dienstag, 31. Juli 2012

Der Ting

Wir haben in der Bücherrei den Ting (sprechender Stift) getroffen. Auch für die Kleinen gibt es schon Bücher, was zur Folge hatte, das uns beim Straßenbahnfahren ein ständiges "Hilfe, es brennt" begleitet hat. Nicht, das sich in der Stadt jemand dafür interessiert :-) Für den Ting gibt es jede Menge, in allen Sprachen, für jedes Alter. Ist ganz fein, kann mir vorstellen, das das Christkind das auch ganz toll finden wird.

Es waren einmal eine Mama und ein Papa von Siv Widerberg

Eines Morgens wollen die Eltern nicht mehr aufstehen, sie trödeln beim Anziehen und verkleckern ihr Frühstück. Na, das kennen wir doch. Mal sehen, wie ich dieses Kleinod in meine Kinder "reingelesen" bekomme, für einen fast schon Erwachsenen im bald 3. Schuljahr geht das eigentlich gar nicht mehr :-) Schade, das dieses schöne Buch nicht mehr verlegt wird.

Cindy liebt mich nicht von Jochen-Martin Gutsch und Juan Moreno

Eigentlich will ich gar nciht so viele Krimis lesen, habe aber zu wenig recherchiert. Jetzt aber mal ein Roman. 
David und Franz lieben dieselbe Frau. Diese verschwindet und sie  machen sich gemeinsam auf die Suche. Die Geschichte wird immer abwechselnd erzählt, es wirkt etwas konstruiert. 

Aber das größte Problem sind, wie so oft, die Männer. Zwei, die ihr Leben nicht so recht in die Hand nehmen und dann kommt Maria und lässt sie ratlos zurück. Das bedeutet, aus dieser Geschichte kann ich leider nix mitnehmen.

Der Lumpenadvokat von Hannelore Cayre

Was für ein merkwürdiges kleines Büchlein. Meine Anfangsschwierigkeiten mal beiseite gelassen, ist Christophe Leibowitz Anwalt, aber nicht, wie wir uns das so vorstellen, so mit Ehrlichkeit und Moral und so. Auch so ein kleiner Anwalt möchte ein Stück vom großen Kuchen und stolpert dabei über seine eigenen Füße. Wer bis dahin noch an so etwas wie ein faires Justizsystem gedacht hat, wird hier auf netteste Art eines Besseren belehrt.

Inspektor Jury lässt die Puppen tanzen von Martha Grimes

Wir kennen sie alle, die Inspektor Jury Reihe von Martha Grimes. Ich gebe zu, meine Buchauswahl lässt z.Z.. sehr zu wünschen übrig. Wenn ein Buch gelesen ist, nehme ich das nächste. Hatte gar nicht die Zeit und Muße groß auszusuchen und zu forschen. Ich gelobe Besserung. So, nun zu Martha Grimes. Hatte ich einfach Lust zu, tut keinem weh. Das der Inspektor neuerdings in Frauen macht, kann ich leider nicht nachvollziehen, da bin ich Purist.

Fred Vargas

Woher ich in diesen Sommerferien die Zeit genommen haben soll, um Bücher zu lesen, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber tatsächlich, ich kann über 4 Bücher berichten.
Den neuen Fred Vargas - Die Nacht des Zorns - hatte ich mir schon vor Wochen auf den Kindle gelanden, in Vorfreude auf die Ferien. Dann konnte ich schon vorher nicht mehr an mich halten und hatte während des Lesens die ganze Zeit ein kleines Lächeln auf den Lippen.

Fred Vargas schreibt eine Krimireihe über Kommissar Adamsberg und seine Abteilung. Es ist ein Hohelied auf alle Abseitigkeiten, esoterischen Einfälle und voller liebenswerter Nachsicht auf Alles allzu Menschliche. Als Grundlage der Fälle bedient sich sich bei französichen Sagen und Mythen, denen Kommissar Adamsberg, meist von Paris aus anreisend, auf den Grund geht. 

Angefangen hat Vargas mit einer Reihe über drei Ärchäologiestudenten, die auch fein war. Beide Reihen trafen sich auch schonmal, aber Kommissar Adamsberg ist letzten Endes übriggeblieben. Mit - Der verbotene Ort - hat die Autorin den, meiner Meinung nach, besten Vampirroman geschrieben, weil er weit über das übliche Genregeschreibe hinausgeht. Und das gerade in Zeiten von blutlosen Vampirgeschichten.

- Die Nacht des Zorns - spielt in der Normandie, eine Frau hat das "Wütende Heer" gesehen und kann so die Morde vorhersagen. Nunja, über die Krimihandlung gibt es soviel nicht zu sagen, jeder könnte der Mörder gewesen sein, Auflösung ist am Ende natürlich ganz logisch :-) 

Ein eifersüchtiger Kollege, der trotzdem liebenswert ist, eine nichtschöne Frau, die begehrenswert ist, eine Alte, die ganz jung ist, so ziehen die Gestalten durchs Buch und das allertollste ist, es sind so wenig Klischees darin, das macht es ganz wunderbar.

Mittwoch, 27. Juni 2012

London Killing von Oliver Harris


Detektive Nick Belsey möchte herausfinden, wer Alexei Deveraux war, wer ihn getötet hat und wie man an sein Geld kommt. Und das mit einem Haufen Schulden, ohne festen Wohnsitz, mit der Dienstaufsicht im Nacken. Das geht nicht ohne Korruption und etlichen Ausweichmanövern.
Belsey ist sicher einer der charmantesten korrupten Polizisten, die es in Büchern gibt, bei allem Charme fehlt es manchmal ein bißchen an Kawuppdich (sacht man im Rheinland für rasant). Kann gerne wiederkommen.


Freitag, 8. Juni 2012

Der kalte Traum von Oliver Bottini

Um es kurz zusammenzufassen, Oliver Bottini hat es geschafft, das Drama des Jugoslawienkrieges in einem sehr stimmungsvollen Krimi zu beschreiben und auch ein Stück weit zu erklären. Ich finde diesen Krieg unfassbar, vor unserer Haustür und habe mich bis jetzt geweigert, mich damit zu beschäftigen.

Der Ausgangspunkt des Buches ist ein kroatischstämmiger Deutscher, der mit Familie und Freunden 15 Jahre nach dem Krieg wieder von ihm eingeholt wird.

Der Krimi ist sehr gut recherchiert, spannend bis zum Schluß, hochpolitisch und ich denke über ein Kapitel Europa nach, von dem ich lange nichts wissen wollte.

Oliver Bottini hat sich ja schon mit seiner Reihe um Louise Boni zur Krimimeisterschaft geschrieben, zuerst fand ich es ja ein bißchen betulich, aber die letzten, - Das verborgene Netz- und - Jäger in der Nacht - waren sehr stimmungsvoll und spannend zu lesen. Seine Bücher sind wie regnerische Herbsttage auf dem Sofa, darauf stehe ich ja...